Die ÖVP hat nach dem Beschluss im Bundesparteivorstand am Montagnachmittag die ersten zehn der 32 Kandidaten für die EU-Wahl am 26. Mai präsentiert. Angeführt wird die Liste bekanntlich von Othmar Karas, gefolgt von Staatssekretärin Karoline Edtstadler. Wer ihr im Innenministerium nachfolgen soll, will Kurz erst Ende Mai bekanntgeben.
Karas, der in den vergangenen Monaten immer wieder mit Kritik an der Partei aufgefallen war, zeigte sich nun mit "meiner ÖVP" versöhnt: Obwohl unterschiedliche Auffassungen bleiben würden - etwa was die Indexierung der Familienbeihilfe angeht, die wohl vom EuGH beurteilt werden muss - werde man an einem Strang ziehen.
Auf Platz 3 kandidiert Nationalratsabgeordnete Angelika Winzig aus Oberösterreich, auf Platz 4 die Steirerin Simone Schmiedtbauer. Ihr folgt der niederösterreichische Europaabgeordnete Lukas Mandl und für den Seniorenbund Ex-ORF-Moderator Wolfram Pirchner. Der Klubchef der burgenländischen ÖVP Christian Sagartz kandidiert an siebenter Stelle, an achter die Tiroler Unternehmerin Barbara Thaler. JVP-Kandidat Christian Zoll tritt auf Platz neun an und die diplomierte Pädagogin und Kärntnerin Claudia Wolf-Schöffmann komplettiert die Top Ten.
Die Volkspartei verspricht allerdings, die Mandate nach der Zahl der Vorzugsstimmen zu verteilen, die jeder Kandidat erhält. Das hieße, dass theoretisch auch möglich ist, dass erfolgreiche Wahlkämpfer von weiter hinten auf der Liste ein Mandat erzielen können. Bei der letzten EU-Wahl 2014 hatte ie ÖVP fünf Mandate erzielt.
Bundesparteiobmann Sebastian Kurz und Karas sprachen bei der Präsentation von einer richtungsweisenden Wahl. Karas erklärte dabei, er wolle an Stimmen und Mandaten gewinnen. Bei der Kandidatenvorstellung war auch EVP-Spitzenkandidaten Manfred Weber dabei, der akündigte, als Kommissionspräsident würde er die EU-Behörden anweisen, die Beitrittsgespräche mit der Türkei abzubrechen.