Der italienische Vizepremier und Chef der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio, hat die EU zur Verhängung von Sanktionen gegen Frankreich und andere Länder aufgerufen, die Afrika "verarmen". Diese Länder seien für das Drama der Migration im Mittelmeer verantwortlich, so Di Maio nach Medienangaben.
"Heute werden so viele Afrikaner in die Migration getrieben, weil einige europäische Länder, vor allem Frankreich, nie aufgehört haben, Dutzende afrikanische Länder zu kolonisieren", sagte Di Maio, dessen Fünf-Sterne-Bewegung zusammen mit der rechten Lega Italien regiert. Einst besaß Italien freilich auch selbst Kolonien in Afrika: Libyen und Italienisch-Ostafrika (Eritrea, Italienisch-Somaliland, Äthiopien).
Der italienische Innenminister, Vizepremier und Lega-Chef Matteo Salvini bekräftigte unterdessen seinen harten Kurs in Sachen Einwanderung. "Man muss die Schlepper verhaften. Sie müssen wissen, dass die italienischen Häfen geschlossen sind. Das ist der einzige Weg, um Menschenleben zu retten. Im vergangenen Jahr sind weniger Migranten in Italien eingetroffen und weniger Migranten sind gestorben", erklärte Salvini. Menschenhändler würden auch Drogen- und Waffenhandel betreiben. "Ich will nicht ihr Komplize sein", sagte der Innenminister.