Im ersten Wahlgang am 24. April kam keiner der sechs Kandidaten über 50 Prozent, damit war eine Stichwahl nötig - die am 22. Mai Alexander Van der Bellen gegen Norbert Hofer gewann. Diese Wahl hob der VfGH auf. Die Wiederholung war für 2. Oktober angesetzt, wurde aber wegen Kleber-Problemen verschoben.
Im ersten und zweiten Wahlgang waren 6,382.507 Menschen in Österreich wahlberechtigt. Diesmal sind es 6,399.572, rund 17.000 mehr als beim letzten Mal. Viele von denen, die jetzt zum ersten Mal ihre Stimme abgeben, sind Jungwähler oder Auslandsösterreicher, die sich noch neu registrieren haben lassen. Insgesamt sind 3,309.645 Frauen und 3,089.927 Männer wahlberechtigt.
Bei zweiten Wahlgang - der mittlerweile aufgehobenen ersten Stichwahl zwischen Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer kam Van der Bellen auf 2,251.517 Stimmen - mit 50,35 Prozent eine knappe Mehrheit.
Der lange Wahlkampf, die allgemeine Wahlmüdigkeit und der ungünstige Wahltermin dürften die Wahlbeteiligung am Sonntag niedriger ausfallen lassen als bei der aufgehobenen Stichwahl im Mai. Darauf deutet auch die geringere Zahl an ausgestellten Wahlkarten hin: Es sind mehr als im April, aber um 20 Prozent weniger als bei der ersten Stichwahl. "Dass die Wahlbeteiligung sinkt, hat primär mit dem endlosen Wahlkampf und letztlich auch mit dem Termin mitten im Advent zu tun", sagt OGM-Chef Wolfgang Bachmayer.
Im Mai lag die Wahlbeteiligung bei 72,65 Prozent. Politikberater Thomas Hofer erwartet einen negativen Einfluss auch durch die jüngsten Kontroversen zwischen den Präsidentschaftskandidaten . "Die Wahlbeteiligung hat man mit dieser Vorstellung nicht gerade nach oben getrieben", meinte er im Hinblick auf das letzte TV-Duell mit dem ehemaligen Grünen-Chef und dem FPÖ-Kandidaten.
Die Wahlkampfbilanz der Experten fällt ernüchternd aus. "Die lange Dauer und die Polarisierung haben die Wähler eher weiter von der Politik wegrücken lassen. Die Skepsis Richtung Politik wurde eher vergrößert als verringert - zum Abgewöhnen", so Bachmayer. Hofer sprach von einem "unfassbar langen" und "schädlichen Wahlkampf". Durch den "Brandbeschleuniger soziale Medien" seien Rolle und Amt des Bundespräsidenten beschädigt worden.