Je näher der Termin für die Wiederholung der Stichwahl rückt (4. Dezember), desto heftiger werden offenbar auf rechtsextremen Internet-Seiten und auf der Kurznachrichtenplattform Twitter die Attacken gegen Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen - bis hin zu unverhohlenen Morddrohungen. Ab sofort werden deshalb bis zu drei bewaffnete Männer der Eliteeinheit Cobra den Präsidentschaftskandidaten ständig begleiten. Wie der "Kurier" berichtete, wurde noch am Dienstag ein Plan erstellt, um die Wohnung Van der Bellens und seine täglichen Wegstrecken zu sichern.

Van der Bellen war bereits vor der ersten Stichwahl im Mai vorübergehend unter Personenschutz gestellt worden. Anlass damals waren massive Drohungen auf der Facebookseite von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, nachdem Van der Bellen erklärt hatte, Strache im Falle eines Wahlsieges nicht mit der Regierungsbildung betrauen zu wollen.

Van der Bellens Gegenkandidat Norbert Hofer steht derzeit nicht unter Personenschutz. Das Innenministerium erstellt regelmäßig so genannte "Bedrohungslagen" für wichtige Persönlichkeiten. Kanzler, Bundespräsident und Innenminister werden permanent von der "Cobra" begleitet.

Elitetruppe Cobra

Der Personenschutz von heimischen Politikern musste in den vergangenen Monaten immer wieder verstärkt werden. Übernommen wird der Schutz von der Polizei-Elitetruppe Cobra. Drohungen gab es in der Vergangenheit gegen Ex-Bundespräsident Heinz Fischer, Ex-Bundeskanzler Werner Faymann, die früheren Ministerinnen Johanna Mikl-Leitner und Gabriele Heinisch-Hosek sowie eine ganze Reihe von Nationalratsabgeordneten. Erst im Frühjahr gab es Alarm rund um einen verdächtigen Koffer vor dem Wohnhaus von Außenminister Sebastian Kurz. Der Schutz für den Außenminister wurde daraufhin erhöht.