Jewgeni Prigoschin (61) unterstützt mit seinen Wagner-Söldnern seit Kriegsbeginn die russischen Truppen in der Ukraine. Seine Kämpfer machten sich vor allem als skrupellose Schlächter einen Namen. Auch in den derzeit tobenden Kämpfen um die ukrainische Stadt Bachmut unterstützen die Söldner Wladimir Putins Truppen.

Doch die Spannungen zwischen der Privatarmee Wagner und Russlands Militärführung scheinen sich weiter zuzuspitzen. Erst vor wenigen Tagen beschwerte sich Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldnergruppe, über mangelnde Ausrüstung seiner Kämpfer durch das russische Militär und machte dieses für den Tod Dutzender Kämpfer verantwortlich.

In einer Videobotschaft sieht man Prigoschin, wie er in einem dunklen Raum sitzt. Mit ernstem Blick verkündet er: "Wenn sich Wagner jetzt aus Bachmut zurückzieht, dann bricht die gesamte Front zusammen!"

Die potenziellen Folgen wären für Russland laut Prigoschin düster. Laut mehrerer Medien sagte der 61-Jährige in einer Videobotschaft auf Telegram: "Wenn sich Wagner jetzt aus Bachmut zurückzieht, bricht die gesamte Front zusammen." Aktuell ziehe Wagner die gesamte ukrainische Armee auf sich. "Wir erlauben ihr nicht, sich auf andere Frontabschnitte zu konzentrieren."

Er erklärt weiter: "Wenn sich Wagner jetzt zurückzieht, tritt folgende Situation ein: Die Front bricht zusammen. Vielleicht bis zur Grenze Russlands, vielleicht noch weiter. Die Situation wird unangenehm für alle Einheiten, die Russland verteidigen." Er prophezeit, dass die "Flanken kollabieren" werden und "die Krim fällt".

Kreml ignorierte Nachschub-Forderungen

Die heftigen Drohungen Prigoschins dürften eine Reaktion auf die Politik des Kremls sein. Immer wieder verlangten die Wagner-Söldner von Russland mehr Waffen und Munition. Die Forderungen wurden von Wladimir Putin jedoch weitestgehend ignoriert.

Das russische Verteidigungsministerium hat die erhobenen Vorwürfe über Ausrüstungsprobleme an der Front bereits im Februar zurückgewiesen. Ohne explizit Prigoschin anzusprechen, teilte das Ministerium damals mit: "Alle Aussagen, die angeblich im Namen von Sturmtruppen über Munitionsmangel getätigt wurden, entsprechen absolut nicht der Realität."