Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat seine volle Unterstützung für die ukrainischen Friedensvorstellungen ausgesprochen. In einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Sonntag begrüßte Macron dessen Friedensplan, wie der Élysée-Palast im Anschluss an das Gespräch mitteilte. Zudem sei über die Vorbereitung auf die für Dienstag geplante Ukraine-Hilfskonferenz in Paris gesprochen worden.

Abzug der russischen Truppen gefordert

Selenskyj hatte mehrfach einen Friedensplan unterbreitet, der unter anderem den vollständigen Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine vorsieht. Auch von der seit 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim sollen sich die Truppen zurückziehen. Hinzu kommen Reparationszahlungen, die juristische Aufarbeitung von Kriegsverbrechen sowie Sicherheitsgarantien des Westens für die Ukraine.

Zur internationalen Konferenz teilte Macron am Sonntag im Onlinedienst Twitter mit, Ziel sei es, "den Bedarf der Ukraine für den Winter zu decken." Zudem habe er mit Selenskyj über eine ebenfalls für Dienstag geplante Konferenz mit französischen Unternehmen gesprochen.

Diese würden "sich am Wiederaufbau des Landes beteiligen". Selenskyj schrieb auf Twitter zum Telefonat mit Macron: "Wir haben unsere Positionen vor einem virtuellen G7-Gipfel und der Unterstützungskonferenz in Paris synchronisiert." So habe er mit dem französischen Staatschef unter anderem "die Umsetzung unseres Zehn-Punkte-Friedensplans, die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich und die Stabilität der Energieversorgung besprochen".

Internationale Hilfskonferenz am Dienstag

Aus der Ukraine reist Ministerpräsident Denys Schmyhal am Dienstag nach Paris. Selenskyj soll per Video zugeschaltet werden. Nach Angaben des Élysée-Palasts werden "Staatschefs, Regierungschefs und Minister" aus 47 Ländern sowie UN-Generalsekretär António Guterres an der internationalen Hilfskonferenz teilnehmen.

Äußerungen Macrons zu etwaigen Sicherheitsgarantien für Russland zum Zeitpunkt von Friedensverhandlungen hatten Anfang Dezember für Unmut bei einigen ukrainischen und osteuropäischen Politikern gesorgt. Der russische Präsident Wladimir Putin sagte am Freitag, eine Einigung sei "am Ende" notwendig, um den Konflikt in der Ukraine zu beenden. Er äußerte jedoch Zweifel an dem "Vertrauen", das Moskau seinen Gesprächspartnern seiner Meinung nach entgegenbringen könne.

Selenskyj hatte Mitte November einen Zehn-Punkte-Friedensplan vorgelegt, der unter anderem die territoriale Integrität, das Schicksal von Gefangenen und die Ernährungssicherheit in der Ukraine umfasst. Macron kündigte Anfang Dezember an, er werde "demnächst" auch mit Putin sprechen, insbesondere über die Sicherheit der ukrainischen Atomkraftwerke.