Ukrainische Behörden melden im Süden des Landes Artillerie- und Raketenbeschuss durch russische Truppen. Betroffen ist etwa Saporischschja. Nach russischer Darstellung wurde indes der Staudamm des Kachowka-Stausees in Cherson von einer ukrainischen Himars-Rakete getroffen. Die von russischen Truppen gehaltene Anlage sei aber nicht kritisch beschädigt worden. Der Staudamm des Wasserkraftwerks Kachowka liegt am Fluss Dnipro in der Region Cherson, die derzeit von russischen Truppen kontrolliert wird. Ein kilometerlanges Absperrbauwerk staut den Fluss. Die Anlage versorgt vor allem die bereits im Jahr 2014 annektierte Krim-Halbinsel mit Wasser.
Das von russischem Beschuss beschädigte Energiesystem könnte in der Hauptstadt Kiew unterdessen für ein Blackout sorgen. Davor warnte Bürgermeister Witali Klitschko. „Unsere Feinde tun alles dafür, damit diese Stadt ohne Heizung, ohne Strom, ohne Wasserversorgung dasteht – allgemein: dass wir alle sterben“, so Klitschko am Samstagabend.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula sprach am Sonntag von Plänen für ein neues Ukraine-Hilfspaket in der Höhe von bis zu 18 Milliarden Euro. Sie wolle es diese Woche in Brüssel vorlegen. Die vorteilhaften Kredite sollen ein „erheblicher Beitrag“ zum Finanzbedarf Kiews für 2023 leisten. Die Mittel würden die Ukraine zudem unterstützen, für den Weg in Richtung einer EU-Mitgliedschaft weitere Reformen umzusetzen, hieß es.