"Das Ziel unserer jetzigen Aktionen ist es, die Hisbollah auszurotten. Man darf dabei nicht mit der Stoppuhr in der Hand stehen." Israels Generalstabschef Dan Halutz weiß, was er will. Und er formuliert seinen Willen, seine Wünsche, seine Ansichten immer sehr eindeutig. Der 58-jährige Halutz ist der erste Luftwaffenchef, der es zum Generalstabschef gebracht hat.

Einmarsch. Unter einem anderen Oberkommandierenden wären Israels Truppen vielleicht, wie in früheren Fällen, in den Südlibanon einmarschiert und hätten die Hisbollah bekämpft – aber dabei unweigerlich selbst schwere Verluste erlitten. Unter Halutz bombardiert und beschießt die Luftwaffe gemäß einem exakt vorbereiteten Plan ausgewählte Ziele.

Vorschlag. Als Halutz noch Luftwaffenchef war, begannen – vermutlich auf seinen Vorschlag – die "gezielten Tötungen", die Liquidierungen mutmaßlicher palästinensischer Terroristen und deren Drahtzieher. Dies nicht nur mit aus Kampfhubschraubern abgefeuerten Raketen, sondern auch mit Bomben.

Angriff. Blutiger Höhepunkt im August 2002: Ein Kampfflugzeug warf auf ein Wohnhaus in Gaza, in dem der militärische Oberkommandierende der Hamas, Salach Schchada, mit seiner Familie lebte, eine Ein-Tonnen-Bombe ab. Schchada wurde getötet. Mit ihm aber auch dessen 14-köpfige Familie. Danach sagte Halutz zu seinen Piloten: "Kerle, ihr könnt diese Nacht gut schlafen. Ich werde das auch tun." "Kriegsverbrechen", schrieen damals nicht nur die Palästinenser und Israels radikale Linke. Als Halutz, dessen Eltern aus dem Iran 1947 nach Israel eingewandert sind, später zum Generalstabschef befördert wurde, waren politisch moderate Israelis empört.

"Rechter". Denn Halutz gilt zwar als brillanter Offizier und als mutiger Kampfpilot, aber auch als "Rechter" mit politischen Ambitionen. Und er glaubt zu wissen: "Sobald wir mit unseren Aktionen im Libanon und Gazastreifen fertig sind, werden sie sich für lange Zeit positiv für Israel auswirken."

Beförderung. Halutz' Ziel ist die Vernichtung der Hisbollah. Israels preisgekrönter führender linker Journalist Gideon Levy sagte das schon bei der Beförderung des Luftwaffenchefs zum Generalstabschef voraus: "Halutz wird schießen – und er wird sicher nicht weinen."