Wenn die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) einen neuen Bericht über den Iran veröffentlicht, ist die Stimmung im Vorfeld immer angespannt. Diesmal aber noch mehr. Denn in Israel sind Pläne für einen möglichen militärischen Angriff auf den Iran publik geworden. In Großbritannien berichtete die Zeitung "The Guardian" über Pläne der britischen Regierung, ein solches Vorgehen zu unterstützen. Jetzt wurde das Säbelgerassel noch lauter: Nach zuletzt eher halbherzigen Dementis durch Premier Benjamin Netanjahu bezeichnete Israels Staatspräsident Peres eine Militäraktion gegen iranische Atomanlagen als "immer wahrscheinlicher". Und Verteidigungsminister Ehud Barak sagte: "Die Fortschritte des Iran bei der Entwicklung von Atomwaffen sind die Hauptbedrohung für die Sicherheit in der Region!"

Die Angst in Israel wächst, dass der Iran an Atomsprengköpfen arbeitet, um den Judenstaat zu vernichten. Denn der Iran betrachtet die Israelis als Besatzungsmacht im arabischen Palästina, Irans Präsident Mahmud Ahmadinejad spricht ganz offen aus, das israelische Regime müsse "aus den Annalen der Geschichte getilgt werden".

Sehr entschieden bestreiten die iranischen Machthaber aber, an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten.

Israelische Medien sprachen jetzt davon, dass der neue IAEO-Bericht zum Iran von besonderer Bedeutung dafür sei, weil er darüber entscheiden könnte, ob sich die israelische Regierung für einen militärischen Angriff entscheide. Am Mittwoch soll dieser Bericht in Wien, dem Sitz der IAEO, veröffentlicht werden. Er soll laut Insidern "mehr Daten enthalten als bisherige Berichte"; etwa über ein Computermodell für einen nuklearen Raketengefechtskopf.