Während sich die israelische Armee auf eine Bodenoffensive im Gazastreifen vorbereitet, hat Österreich in der Nacht auf Sonntag eine Reisewarnung für die Teile Israels ausgesprochen, die an den Gazastreifen, den Libanon und Syrien grenzen. Auch das deutsche Außenministerium warnte vor Reisen nach Israel. Dies gelte auch für die gesamten Palästinensischen Gebiete und den Libanon, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Sonntag in Berlin mit.

Österreichs Außenministerium hat angesichts der Eskalation in der Region die Sicherheitsstufe für Israel von 4 "hohes Sicherheitsrisiko" auf 5 "partielle Reisewarnung" für die Gebiete in Israel rund um den Gazastreifen sowie entlang der israelischen Grenze zum Libanon und zu Syrien erhöht und warnt vor allen Reisen dorthin. Österreicher und Österreicherinnen in Israel sollen den Anweisungen der israelischen Behörden folgen, die Nachrichten verfolgen und sich bei der Botschaft in Tel Aviv melden oder sich beim Außenministerium unter https://auslandsregistrierung.bmeia.gv.at/# registrieren.

Österreich hat Evakuierungsflüge abgeschlossen

Österreich hat seine Evakuierungsflüge bereits abgeschlossen. Zudem sind zwei Bundeswehrmaschinen mit ausgeflogenen Passagieren aus Israel in Deutschland gelandet. Der erste Militärtransporter vom Typ A400M erreichte Sonntagfrüh den Militärflugplatz im niedersächsischen Wunstorf. An Bord waren nach Bundeswehr-Angaben 51 Passagiere. Eine zweite Transportmaschine landete dort gegen 7.00 Uhr, wie die Bundeswehr auf der Online-Plattform X (früher Twitter) mitteilte. Den Angaben nach waren 29 Passagiere an Bord.

Gegen 5.20 Uhr war ein drittes Flugzeug gestartet, um Ausreisewilligen die Rückkehr aus Israel nach Deutschland zu ermöglichen.

"Israel bleibt das erklärte Ziel von islamistischen Terrorgruppen", teilt unterdessen das deutsche Außenministerium auf seiner Webseite mit. Es könne in der aktuellen Situation zu terroristischen Angriffen im öffentlichen Raum kommen, das Risiko eines Anschlags bestehe fort. Die Lage sei hoch volatil. "Eine weitere Verschärfung der Lage und eine Ausweitung des Konflikts kann nicht ausgeschlossen werden."

In Deutschland hat sich Innenministerin Nancy Faeser (SPD) für die Ausweisung von Unterstützern der islamistischen Terrororganisation Hamas aus Deutschland ausgesprochen. "Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten zur Ausweisung von Hamas-Unterstützern nutzen", sagte sie der "Bild am Sonntag". Unterstützung erhielt sie vom SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil, der in den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" sagte, "wenn jemand, der auf deutschen Straßen die Hamas feiert, nicht die deutsche Staatsbürgerschaft hat, dann sollte er aus Deutschland ausgewiesen werden", es müsse "ein demokratischer Konsens in unserer Gesellschaft sein, dass wir den barbarischen Terror der Hamas verurteilen". Man dürfe aber nun nicht pauschal Araber oder Muslime in Deutschland für den Terror der Hamas verurteilen.