Die deutsche Bundeswehr bestätigte am Dienstag, dass als Konsequenzen aus der Panne des Regierungsfliegers die zwei Flugzeuge vom Typ A340 vorzeitig ausgemustert werden. Zuvor hatten das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" und die Funke-Mediengruppe berichtet, die ohnehin für September 2023 und Ende 2024 geplante Ausmusterung werde vorgezogen. Stattdessen sollen künftig etwa die bereits vorhandenen, moderneren A350 für Langstrecken eingesetzt werden.

Baerbock sagt Reise ab

Nach den wiederholten Pannen mit ihrem Regierungsflugzeug bricht die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock die geplante Reise zu einem einwöchigen Besuch in der Pazifik-Region nun doch ab. Die überraschende Entscheidung fiel Dienstag früh. Ursprünglich war die Grünen-Politikerin zu Besuchen in Australien, Neuseeland und der Insel-Republik Fidschi erwartet worden. Baerbock selbst zeigte sich am Dienstag verärgert.

"Wir haben bis zuletzt geprüft und geplant, aber leider war es nicht mehr möglich, die geplanten Reisestationen der Indo-Pazifik-Reise nach dem Ausfall des Flugzeugs der Flugbereitschaft mit den noch verfügbaren Optionen logistisch darzustellen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts.

Nach Angaben aus ihrer Delegation hätte Baerbock wegen der defekten Luftwaffen-Maschine eigentlich am Vormittag von der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, Abu Dhabi, mit ihrem Tross per Linienflug direkt zur australischen Metropole Sydney aufbrechen sollen. Doch das erwies sich offenkundig als nicht praktikabel.

Die deutsche Außenministerin zeigte sich am Dienstag verärgert. "Wir haben alles versucht: leider ist es logistisch nicht möglich, meine Indo-Pazifik-Reise ohne den defekten Flieger fortzusetzen. Das ist mehr als ärgerlich", schrieb die Grünen-Politikerin auf der früher als Twitter bekannten Online-Plattform X. "Im Indo-Pazifik haben wir nicht nur enge #Freunde und #Partner. Die Region wird die #Weltordnung des 21. Jahrhunderts entscheidend prägen", ergänzte Baerbock. "Daher ist der inhaltliche und persönliche Austausch so wichtig."

Umweg bei Rückreise aus Abu Dhabi

Noch am Dienstag wollte die deutsche Außenministerin per Linienflug nach Berlin zurückkehren. Dabei musste Baerbock auch einen Umweg in Kauf nehmen, die genaue Route zur Rückreise wurde aus Sicherheitsgründen jedoch nicht veröffentlicht.

Noch in der Nacht waren Baerbocks Delegation und die mitreisenden Journalisten gebeten worden, sich zur Abfahrt zum Flughafen um 08.00 Uhr in der Lobby des Hotels zu treffen. Die zu diesem Zeitpunkt völlig überraschende Entscheidung zum Abbruch der Reise fiel erst, als der gesamte Tross bereits abfahrbereit in der Lobby stand.

Aus der Delegation war von einer am Ende schweren Entscheidung die Rede. "Das ist alles sehr misslich", hieß es. In den kommenden Monaten werde es darauf ankommen, den entstandenen Schaden wieder gut zu machen. So müssten voraussichtlich hochrangige Beamte nach Australien, Neuseeland und Fidschi zu Gesprächen und wichtigen Terminen reisen. Die abgebrochene Reise müsse nachgearbeitet werden. Der Indo-Pazifik bleibe Schwerpunkt für die deutsche Regierung.

Panne wiederholte sich

Baerbock musste wegen eines Defekts an den Landeklappen des Airbus A340-300 am Montag einen längeren Zwischenstopp in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten einlegen. Stunden später hob die Maschine nach einem Testlauf erneut ab - und musste wieder aus dem gleichen Grund umkehren.

Baerbock wieder in Deutschland 

Nach ihrer abgesagten Australien-Reise ist Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Sie landete an Bord eines Linienfluges aus Dubai kommend Dienstagabend auf dem Hamburger Flughafen, wie ein dpa-Reporter an Bord des Flugzeuges und dpa-Fotografen bestätigten. Hintergrund der abgesagten Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi waren Pannen an einem A340 der Flugbereitschaft der deutschen Bundeswehr.