Auf den Fluchtrouten über das Mittelmeer sind im ersten Halbjahr dieses Jahres so viele Migranten gestorben wie seit 2017 nicht mehr. Insgesamt kamen in den ersten sechs Monaten des Jahres mindestens 1874 Menschen um oder werden vermisst.

Dramatischer Anstieg

Das geht aus den Daten des "Missing Migrants Project" der UN-Organisation für Migration (IOM) hervor. Im vergangenen Jahr sind es im gleichen Zeitraum 1108 gewesen.

Zuvor hatte "Business Insider" unter Berufung auf das UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) berichtet, 1859 Menschen seien in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Mittelmeer ums Leben gekommen.

Organisation vermutet hohe Dunkelziffer

2017 kamen nach den Daten des "Missing Migrants Project" mindestens 2278 Migranten auf den drei Mittelmeerrouten ums Leben, 2016 waren es 2946. Insgesamt fanden nach diesen Angaben seit 2014 mindestens 27.633 Menschen auf den Mittelmeerrouten den Tod. Die IOM betont, dass die wahren Zahlen wahrscheinlich höher liegen. Vermutlich gingen auch Boote unter, von denen nie eine Spur gefunden würde.

Die bisher schlimmste Tragödie in diesem Jahr war das Sinken eines völlig überfüllten Bootes vor der Küste Griechenlands im Juni mit vermutlich Hunderten Toten.