Hunter Biden, der Sohn von US-Präsidenten Joe Biden, dürfte nach jahrelangem Rechtsstreit eine Einigung mit der Justiz erzielen. Der 53-Jährige wird sich laut Berichten von mehreren US-Medien bei zwei Steuervergehen schuldig bekennen.

Steuerschulden von 1,2 Milliarden Dollar

Der Sohn des Präsidenten soll in den Jahren 2017 und 2018 Steuerschulden von insgesamt 1,2 Millionen Dollar angehäuft haben. Das Geständnis dürfte laut Einschätzung von Rechtsexperten von einer Bewährungsstrafe führen, der Biden bereits zustimmte – nun muss diese durch einen Richter bestätigt werden.

Ebenfalls zur Last gelegt wird ihm Drogenkonsum und illegaler Waffenbesitz. Besonders Letzteres könnte noch unangenehm werden, da sich sein Vater in seiner Amtszeit als Präsident für schärfere Waffengesetze ausspricht. Hier dürfte es aber ohnehin auf einen Verzicht eines förmlichen Strafverfahrens hinauslaufen.

Drogenkonsum und Waffenbesitz

Biden gab an, dass er die Waffe 2018 kaufte. In dieser Zeit soll er auch Crack und Kokain konsumiert haben, was er beim Kauf nicht angab. Die Waffe habe er nur zwei Wochen besessen, ehe sie von seiner damaligen Freundin einfach in einen Mistkübel geworfen wurde. Die Nicht-Angabe des Drogenkonsums wird als Nebendelikt gewertet. Ein Verzicht eines Verfahrens ist in derartigen Delikten nicht unüblich.

Für die US-Politik waren die Strafverfahren stets von Gewicht. Im Jahr 2018 übte der damalige US-Präsident Donald Trump Druck auf den ukrainischen Präsidenten Volodymyr Selenskyj aus, belastendes Material über Hunter Biden publik zu machen. Biden war damals bei einem ukrainischen Gaskonzern beschäftigt, der in diversen Korruptionsfällen verwickelt war. Die Bemühungen Trumps, dieses Material zu besorgen, führte daraufhin zu einem Amtsenthebungsverfahren.

Mit der bevorstehenden gerichtliche Einigung will Biden auch den Wahlkampf seines Vaters von republikanischen Angriffen schützen. Bei der Präsidentschaftswahl 2020 wurden die Geschäfte von Hunter Biden demnach wieder zum Politikum. Trotz der Beschwichtigungsversuche gilt es als unwahrscheinlich, dass bei der Präsidentenwahl im kommenden Jahr nicht über den Sohn des amtierenden Staatsoberhauptes debattiert wird.