Man mag sich die Szenen gar nicht vorstellen, die sich an Bord des völlig überbelegten alten Fischkutters abgespielt haben müssen, der am Mittwoch vor der griechischen Küste zunächst ins Kippen geriet und dann unterging. Mindestens 400, nach einigen Angaben sogar 750 Menschen, sollen sich darauf befunden haben.

Im Bauch des Schiffes sollen bis zu 100 Kinder und ihre Mütter für die Überfahrt ausgeharrt haben. Gerettet werden konnten knapp 100 Personen – ausschließlich Männer, die draußen an Deck gewesen waren. So wie es aussieht, wurde der Schiffsrumpf zum tödlichen Grab.

Laut der griechischen Küstenwache habe man vor dem Kentern des Schiffes Hilfe angeboten, diese sei jedoch von der Mannschaft des Schiffes abgelehnt worden. Damit gaben sich die Behörden dann zufrieden.

Rechtlich mag das argumentierbar sein, weil sich das Flüchtlingsboot noch nicht in griechischen Hoheitsgewässern befand.
Menschlich kann man nur sagen: Die Frauen und Kinder im Schiffsrumpf hat wohl keiner gefragt.