Für eine Triumphfahrt reichte es nicht, im Gegenteil. Im Dunkel der Nacht besuchte der russische Präsident Wladimir Putin erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine die besetzten Gebiete des Nachbarlandes. Dafür wählte er nach einem Blitzbesuch auf der Krim die in schweren Kämpfen zerstörte Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer. Ausgerechnet jene Stadt, die wie keine andere für den ukrainischen Widerstand steht. Jenen Ort, an dem russische Streitkräfte einige ihrer niederträchtigsten Angriffe auf die Zivilbevölkerung durchführten – darunter einen Angriff auf eine Entbindungsstation im vergangenen März und die Bombardierung eines Theaters.