Bei einem Bootsunglück im Ärmelkanal sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Das bestätigte die britische Regierung am Mittwochmittag, nachdem in der Früh ein Boot mit Migranten in dem Gewässer zwischen Frankreich und Großbritannien gekentert war. Der britische Premierminister Rishi Sunak sprach im Parlament von einem "tragischen Verlust von Menschenleben". 43 Menschen sollen Medienberichten zufolge lebend aus dem kalten Wasser gerettet worden sein.
50 auf Boot, vier starben
Nach Informationen von Sky News sollen bis zu 50 Migranten an Bord des in Seenot geratenen Bootes gewesen sein, wie der Sender unter Berufung auf eine französische Quelle berichtete. Auf Bildern, die Sky News veröffentlichte, ist zu sehen, wie Menschen in der Dunkelheit aus einem überfüllten schwarzen Schlauchboot auf ein Rettungsboot klettern. Laut der britischen Regierung wurden die Behörden kurz nach 3 Uhr Londoner Zeit (4 Uhr MEZ) alarmiert.
Die Suche nach Vermissten werde sich den ganzen Tag hinziehen, berichtete Sky News unter Berufung auf Insiderquellen. Aufgrund der kalten Temperaturen - in den vergangenen Nächten fielen diese in der Region in den Bereich der Minusgrade - werde jedoch nicht mehr nach Überlebenden gesucht.
Vor gut einem Jahr waren bei einem Bootsunglück im Ärmelkanal 27 Menschen ums Leben gekommen. Seit Anfang des Jahres haben fast 45.000 Migranten die gefährliche Überfahrt über den Ärmelkanal von Frankreich nach England unternommen, im Vergleich zu fast 30.000 im Vorjahr.
27 Tote vor einem Jahr
Vor gut einem Jahr waren bei einem Bootsunglück im Ärmelkanal 27 Menschen ums Leben gekommen. Zuletzt unternahmen viele Tausende Migranten die gefährliche Überfahrt in Richtung Vereinigtes Königreich.
Die britische Innenministerin Suella Braverman sprach von einem "betrüblichen Zwischenfall" im Ärmelkanal. "Meine Gedanken sind bei den Betroffenen", fügte sie hinzu. Premierminister Rishi Sunak hatte erst am Dienstag Pläne öffentlich gemacht, wie er härter gegen illegale Migration vorgehen will.