Die Europaminister der EU-Mitgliedsstaaten haben sich darauf geeinigt, Bosnien-Herzegowina den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu gewähren.

Wie die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus Diplomatenkreisen erfuhr, soll die Entscheidung beim EU-Gipfel am Donnerstag offiziell bestätigt werden. Die EU-Kommission hatte den Kandidatenstatus für das Balkanland im Oktober empfohlen, dieser ist an Reformen bei Justiz und Verwaltung geknüpft.

Der bosnische Regierungschef Zoran Tegeltija
Der bosnische Regierungschef Zoran Tegeltija © (c) AP (Kemal Softic)

Die nunmehrige Entscheidung erfolgte unter anderem auf Druck Österreichs. Dieses hatte das Balkanland im Zusammenhang mit dem im Sommer erteilten Kandidatenstatus für die Ukraine und Georgien ins Spiel gebracht. Die EU-Annäherung der früheren jugoslawischen Teilrepublik wird durch die ethnischen Konflikte zwischen Serben, Kroaten und Bosniaken behindert.

Bei den allgemeinen Wahlen in Bosnien mussten die nationalistischen Parteien der drei Staatsvölker jedoch Rückschläge hinnehmen, was als Zeichen für den Wunsch der bosnischen Bevölkerung nach einer rascheren EU-Annäherung gewertet wurde.