"Freie Völker dieser Welt, bitte steht uns bei und helft uns, damit keine Regierung mehr dieses mörderische Regime unterstützt, das sogar Kinder umbringt!" Dieser Aufruf an die Welt stammt von Farideh Moradkhani. Und das Regime, das sie kritisiert, ist jenes ihres Onkels – Ajatollah Ali Chamenei, das geistliche Oberhaupt des Irans.
Der Vorwurf ist durchaus berechtigt: Chamenei lässt derzeit die Proteste der Iranerinnen und Iraner brutal niederschlagen und niederschießen. Menschenrechtsorganisationen sprechen von bisher mehr als 450 Toten, darunter 63 Minderjährige. 18.000 Menschen wurden festgenommen – darunter viele Frauen und Mädchen, die seit September gegen den Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini in Polizeigewahrsam und für Frauenrechte protestierten. Längst hat sich daraus ein landesweiter Protest gegen das Regime entwickelt. Mahsa Amini war von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen haben soll.