Bei einer schweren Attacke auf ein Militärlager in Mali sind mindestens 27 Soldaten getötet und 33 weitere zum Teil schwer verletzt worden. Der Angriff ereignete sich in der Früh nahe der Ortschaft Mondoro. Zunächst bekannte sich niemand zu der Bluttat. Ähnliche Attacken waren in der Vergangenheit auf das Konto islamistischer Gruppen gegangen. Bei einer Verfolgungsjagd seien 70 der Angreifer "unschädlich gemacht" worden, hieß in einer Erklärung der Übergangsregierung.

Sieben Militärangehörige werden demnach noch vermisst. Im westafrikanischen Krisenstaat Mali, der seit 2012 drei Militärputsche durchlitten hat, sowie den umliegenden Ländern sind seit Jahren Terrorgruppen aktiv, einige haben der Al-Kaida oder dem "Islamischen Staat" (IS) die Treue geschworen.

In dem Staat sind UNO- und EU-Missionen aktiv, an denen sich auch das Bundesheer beteiligt. Bei der EU-Ausbildungsmission führt derzeit Österreich das Kommando. Das Militär hatte vergangenen Mai in der ehemaligen französischen Kolonie mit ihren rund 20 Millionen Einwohnern die Übergangsregierung entmachtet, die eigentlich bis zur Präsidentschaftswahl 2022 im Amt sein sollte. Putschistenführer Assimi Goïta ließ sich danach zum neuen Übergangspräsidenten ausrufen und verschob eine zunächst geplante Präsidentenwahl um mehrere Jahre, was Proteste auslöste. Frankreich will sich mit seinen Truppen aus seiner früheren Kolonie zurückziehen, was das westliche Militärengagement in Mali als Ganzes infrage gestellt hat.