Simbabwes Ex-Präsident Robert Mugabe ist am Samstag in seinem Heimatdorf Kutama beigesetzt worden. Der langjährige Staatschef war Anfang September im Alter von 95 Jahren gestorben. Ohne großen Prunk wurde Mugabes mit der Nationalflagge umhüllter Sarg im Innenhof seines Grundstücks in die Erde gelassen. Hochrangige Regierungsvertreter befanden sich nicht unter den Teilnehmern der Zeremonie.
Hunderte Trauernde hatten sich neben der Familie in dem Ort 90 Kilometer westlich der Hauptstadt Harare versammelt, um der Beerdigung beizuwohnen, die ursprünglich als private Feier geplant war.
Angeführt von der Witwe Grace Mugabe, die ganz in schwarz gekleidet war, warf die Familie weiße Rosen auf den Sarg. Einige Trauernde sangen und tanzten. Sie trugen Mugabe-T-Shirts mit der Aufschrift "Gründungsvater" oder "Befreier".
Eine große Trauerfeier für Mugabe hatte bereits am 15. September in Harare stattgefunden. Seine Familie und die Regierung seines Nachfolgers Emmerson Mnangagwa stritten bis zuletzt über die letzte Ruhestätte für Mugabe. Die Regierung wollte ihn auf dem Helden-Friedhof in Harare beisetzen, die Familie in seinem Heimatdorf.
Beobachter sehen darin einen Punktsieg für die beim Volk eher unbeliebte frühere Sekretärin Grace Mugabe, die einmal wegen ihres Temperaments, einmal wegen ihres Machthungers Schlagzeilen machte. Im Vorjahr hatte Südafrikas Justiz gegen sie sogar einen Haftbefehl wegen Körperverletzung erlassen. Hintergrund war ein angeblicher tätlicher Angriff auf ein Model in einem Johannesburger Hotel.
Mugabe hatte das ehemalige Rhodesien 1980 in die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Großbritannien geführt. Zunächst war er Regierungschef, 1987 wurde er Präsident. Als solcher besuchte er 1995 auch Österreich. Mugabe regierte Simbabwe ab etwa 2000 offen als Diktator. Seine Herrschaft war von Hungersnöten und teilweise schweren Menschenrechtsverletzungen geprägt, die zum ausschluss Simbabwes aus dem Commonwealth führten.
Mugabe galt zunächst als Vorbild bei Afrikas Streben nach Selbstbehauptung, später trieb er die einstige Kornkammer Südafrikas jedoch in den Ruin und wurde selbst wegen Verschwendung angeprangert. Bis zu seinem Sturz 2017 regierte er Simbabwe mit harter Hand.