Die US-Regierung hat ihre Reisehinweise für Hongkong wegen der anhaltenden Proteste gegen die dortige Führung verschärft. Die Bürger seien wegen Unruhen aufgerufen, erhöhte Wachsamkeit an den Tag zu legen, teilte das Außenministerium am Mittwoch mit.

Zugleich sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums, man sei "tief besorgt" über Berichte, wonach paramilitärische chinesische Einheiten an der Grenze zu Hongkong zusammengezogen werden. Die USA riefen alle Seiten dazu auf, keine Gewalt anzuwenden. Die chinesische Führung müsse ihre Verpflichtung einhalten und der Sonderverwaltungszone Hongkong ein hohes Maß an Autonomie garantieren.

Wien: Nur nach Rücksprache reisen

Im österreichischen Außenministerium hieß es, Passagiere in Hongkong würden bis auf Weiteres gebeten, nur nach Rücksprache und Bestätigung einer gesicherten Abreise durch die Fluglinie zum Flughafen Hongkong zu fahren. "Im Umkreis von Demonstrationen kommt es immer wieder zu Ausschreitungen gewaltbereiter Gruppen mit Verletzten, schweren Sachschäden und dem Einsatz von Tränengas, Pfefferspray und Gummi-Geschoßen. Es wird dringend empfohlen, während eines Aufenthalts die lokalen Medien aufmerksam zu verfolgen, sich von Demonstrationen fernzuhalten und den Anordnungen der Sicherheitskräfte unbedingt Folge zu leisten. Für die nächste Zeit ist mit weiteren Demonstrationen im gesamten Stadtgebiet zu rechnen", so das Außenamt in Wien.

Seit Juni protestieren Hunderttausende Menschen in Hongkong gegen ihre Führung, der sie eine zu große Nähe zur Regierung in Peking vorwerfen. China hat nach erneut gewaltsamen Protesten den Ton verschärft. Die Demonstrationen am internationalen Flughafen kämen "nahezu terroristischen Akten" gleich, teilte die für Hongkong- und Macau-Fragen zuständige Behörde der Volksrepublik am Mittwoch mit. Sie forderte eine strenge Bestrafung der regierungskritischen Demonstranten, die sich gegen einen zu starken Einfluss Chinas auf die frühere britische Kronkolonie wenden.