"Die Gespräche haben angenehm begonnen", sagte Nicolas Maduro am Freitag vor rund 6500 Soldaten im Teilstaat Aragua. Der selbst ernannte Übergangspräsident Juan Guaido betonte am Samstag, dass der einzige Ausweg aus der Staatskrise ein Rücktritt Maduros sei.
Der Linkspolitiker Maduro sprach von "Diskussionen und Dialog" mit der Opposition, die nun begonnen hätten. In seiner Ansprache vor den Militärs forderte er "alle Venezolaner auf, den Weg Richtung Frieden voranzugehen".
Gespräche in Oslo
Die norwegische Regierung hatte zuvor bestätigt, dass in Oslo Gespräche mit beiden Konfliktparteien geführt worden seien, um Möglichkeiten für eine Beilegung der Krise in dem südamerikanischen Land auszuloten.
Auch Guaido begrüßte "alle Anstrengungen" zu einer Beilegung des Konflikts. Zugleich betonte er jedoch, Ergebnis jeglicher Vermittlung könnten nur der Rücktritt Maduros und Neuwahlen sein.
Noch am Donnerstag hatte Guaido Berichte über direkte Verhandlungen mit der Regierung von Staatschef Maduro dementiert. Zwar seien einige Gesandte der Opposition nach Oslo gereist. "Es gibt aber keinerlei Verhandlungen", sagte Guaido. Maduro hatte seinerseits erklärt, Kommunikationsminister Jorge Rodriguez befinde sich "auf sehr wichtiger Mission im Ausland".
Als Präsident des von der Opposition dominierten und von Maduro entmachteten Parlaments hatte sich Guaido im Jänner selbst zum Übergangspräsidenten von Venezuela erklärt und Maduro die Legitimation abgesprochen. Zwar wird er von vielen Ländern - allen voran den USA, aber auch Österreich - als legitimer Interimspräsident anerkannt, allerdings konnte er sich in Venezuela selbst bisher nicht gegen Maduro durchsetzen. In Venezuela tobt seit Monaten vor dem Hintergrund einer schweren wirtschaftlichen und politische Krise ein Machtkampf zwischen Maduro und dem Oppositionsführer. Maduro wird von großen Teilen der Armee sowie von Russland und Kuba unterstützt.