Die griechische Polizei hat gefährliche Pläne von rechtsextremen Gruppen und Banden veröffentlicht, die am vergangenen Samstag am Rande der Kundgebung zur Namensfrage Mazedoniens ins Parlament eindringen wollten. Es handelte sich um einen Plan zur Besetzung des Parlaments und Abschaffung der Demokratie, erklärte die Polizei am Mittwoch.

Die Polizei wollte nach eigenen Angaben die Demonstration nicht auflösen, sondern hatte das Ziel, das Parlament und die umliegenden öffentlichen Gebäude wie das Außenministerium sowie die Teilnehmer der Kundgebung zu schützen. Der Gebrauch von Tränengas sei gegen die Aufrührer eingesetzt worden, damit die versammelten Menschen nicht in Panik geraten.

Die Angreifer waren laut den Angaben mit Gasmasken und gefährlichen Gegenständen wie Metallstangen, Steinen, Schleudern, Schusswaffen und Molotowcocktails ausgestattet, die zu schweren bis zu tödlichen Verletzungen hätten führen können. Polizeibarrieren verhinderten eine direkte Auseinandersetzung und Zusammenstöße zwischen Rechtsextremisten und Anarchisten, berichtete die Polizei. Es wurden insgesamt 28 Polizisten verletzt.

Die 1993 gegründete griechische Neonazi-Partei Goldene Morgenröte sitzt seit Juni 2012 im Parlament in Athen. Bei der Parlamentswahl erreichte sie damals knapp sieben Prozent der Stimmen. Ihr Zeichen ist der Mäander, ein altgriechisches Symbol, das einem auseinandergezogenen Hakenkreuz ähnelt. Gründer und Entscheidungsträger ist der Ultranationalist Nikolaos Michaloliakos. Die Partei hat eine militärische Gliederung mit sogenannten Sturmbataillonen (Tágmata Efódou). Sie fällt mit Gebietsansprüchen auf Nachbarstaaten sowie durch Ausländerfeindlichkeit auf. Golde Morgenröte bestreitet den Holocaust. Pflichtlektüre für Parteimitglieder ist „Mein Kampf“ von Adolf Hitler. Auch der Hitlergruß ist üblich. Ein Markenzeichen der Neonazis sind Fackelzüge.