Die Kommission "Ecclesia Dei" wird aufgelöst. Sie war bisher für den Dialog mit der traditionalistischen Piusbruderschaft zuständig. Ein entsprechendes Dekret von Papst Franziskus dazu veröffentlichte der Vatikan laut Kathpress am Samstag. Die Aufgaben der Kommission überträgt der Papst der Glaubenskongregation direkt, da die von "Ecclesia Dei" behandelten Ziele und Fragen vorwiegend lehrmäßiger Natur seien, heißt es in dem Schreiben mit Datum vom 17. Jänner.
Bisher war die Kommission an die Glaubenskongregation angegliedert. Diese nimmt nun den Dialog mit der "Priesterbruderschaft St. Pius X" selbst in die Hand. Dazu wird eine neue Sektion innerhalb der Glaubenskongregation eingerichtet. Die Kongregation ist bereits für den Dialog und die Aufsicht anderer traditionalistischer Bewegungen in der katholischen Kirche zuständig. Auch die Budgetmittel von "Ecclesia Dei" werden in die Buchhaltung der Glaubenskongregation integriert.
Johannes Paul II. (1978-2005) hatte die Kommission "Ecclesia Dei" (Kirche Gottes) am 2. Juli 1988 gegründet, nachdem der Gründer der Piusbruderschaft, der französische Erzbischof Marcel Lefebvre (1905-1991), unerlaubt vier Männer zu Bischöfen geweiht hatte. Damit hatten Lefebvre und die Geweihten sich automatisch die Exkommunikation, also den Ausschluss aus der kirchlichen Gemeinschaft, zugezogen.
Die 1969 gegründete Priesterbruderschaft St. Pius X. (SSPX) lehnt viele Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) ab und sieht sich als Bewahrerin der Tradition der "Heiligen Römischen Kirche. Streitpunkte sind vor allem Liturgie, Religionsfreiheit und Ökumene.