US-Präsident Donald Trump hat seine geplante Teilnahme am Weltwirtschaftsforum in Davos wegen des anhaltenden Regierungsstillstands in den USA abgesagt. "Wegen der Uneinsichtigkeit der Demokraten den Grenzschutz betreffend und der Wichtigkeit von Sicherheit für unser Land, sage ich hochachtungsvoll meine sehr wichtige Reise nach Davos in der Schweiz zum Weltwirtschaftsforum ab", twitterte Trump am Donnerstag.
Das Forum in dem Schweizer Skiort findet vom 22. bis zum 25. Jänner statt. Trump hatte bereits angedeutet, eine Absage wegen der Lage in den USA zu erwägen. Der sogenannte shutdown hält nun schon den 20. Tag an und könnte am Samstag zu dem längsten in der Geschichte der USA werden. Der bisherige Rekord lag bei 21 Tagen 1996 unter Präsident Bill Clinton.
Trump hat in einer texanischen Grenzstadt für die umstritten Mauer an der Grenze zu Mexiko geworben. Bei einem Besuch einer Grenzschutzstation in McAllen bekräftigte Trump, dass die USA eine Barriere bräuchten, um Menschenschmuggler aufzuhalten. Die Politik der Demokraten bedrohe Familien.
Auf einem Tisch vor dem Präsidenten hatten die Sicherheitskräfte Drogen, Waffen sowie einen Plastikbeutel mit Geld präsentiert, um zu illustrieren, was an der Grenze beschlagnahmt wird.
Trump zeigt trotz zunehmender wirtschaftlicher Auswirkungen der Haushaltsblockade im Streit über den Bau einer Grenzmauer kompromisslos. Das Staatsoberhaupt erklärte am Donnerstag, er werde sehr wahrscheinlich den nationalen Notstand ausrufen, sollte es zu keiner Verständigung kommen.
Die oppositionellen Demokraten sind jedoch bisher nicht bereit, die Mittel für den Bau des gigantischen Bauwerks zu bewilligen. Die Rating-Agentur Moody's warnte, sollte sich die Blockade länger hinziehen, werde sie die Wirtschaft auf breiter Front eintrüben.
Donnerstag war der 20. Tag der teilweisen Schließung der Regierung in Washington. Betroffen von der Sperre sind etwa ein Viertel der Regierungsbehörden und 800.000 Staatsbedienstete. Trump hat von einer Krise an der Grenze gesprochen, die er auf illegale Einwanderer und Verbrecher zurückführt. Er will deswegen eine Mauer oder zumindest einen Grenzzaun bauen lassen und fordert vom Kongress die Bewilligung von 5,7 Milliarden Dollar (rund 5 Mrd. Euro) für die Sperranlage. Die Demokraten lehnen dies ab und werfen ihm Panikmache vor der nächsten Wahl im November 2020 vor.