Die Iren haben mit deutlicher Mehrheit für eine weitere Amtszeit ihres Präsidenten Michael D. Higgins gestimmt. Nach Auszählung der Erststimmen am Samstagabend kam Higgins bereits auf knapp 56 Prozent. Er ist damit direkt wiedergewählt. Auf dem zweiten Platz lag der Geschäftsmann Peter Casey, der rund 23 Prozent der Stimmen erhielt.

Der 77-Jährige Higgins hat das Amt bereits seit 2011 inne. Knapp 1,5 Millionen Iren waren am Freitag zu den Wahlurnen gegangen.

Die Iren hätten sich für das Hoffnung machen entschieden, nicht für das Ausnutzen von Furcht oder Spaltung, sagte Higgins unter großem Applaus in einer Rede am Samstag in Dublin. "Ich werde ein Präsident für das ganze Volk sein, für die, die mich gewählt haben und für die, die mich nicht gewählt haben."

Regierungschef Leo Varadkar gratulierte per Twitter. "Ich freue mich sehr, dass Sie für die nächsten sieben Jahre unser Präsident sein werden", schrieb er. Higgins habe ein historisches Ergebnis erreicht.

Blasphemie-Paragraf

Gleichzeitig mit der Präsidentschaftswahl hatten die Iren in einem Referendum über die Abschaffung des Blasphemie-Paragrafen in ihrer Verfassung abgestimmt. Das Ergebnis stand am Samstagabend noch aus. Nachwahlbefragungen hatten jedoch ergeben, dass sich knapp 70 Prozent der Wähler für die Streichung des Paragrafen ausgesprochen hatten, der Gotteslästerung unter Strafe stellt.