Mit einer Militärparade hat Nordkorea sein 70-jähriges Bestehen gefeiert. Machthaber Kim Jong-un nahm im Beisein des chinesischen Parlamentspräsidenten Li Zhanshu die Parade mit zahlreichen Soldaten, Artillerie und Panzern am Sonntag in Pjöngjang ab. Bei dem Aufmarsch wurden dieses Jahr allerdings keine ballistischen Interkontinentalraketen gezeigt. Damit wurde eine Provokation der USA vermieden.
Heuer feierte auch Schauspieler Gerard Depardieu mit. Russischer Staatsbürger ist er längst, mit Weißrusslands Präsident Lukaschenko zeigt er sich gerne öffentlich, und nun geht Gérard Depardieu offenbar auch auf Tuchfühlung mit Nordkoreas Dikator Kim Jong-un.
Journalisten sichteten den 69-Jährigen bereits am Freitag in einer Hotellobby in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang, berichtet die "Welt". Mit den Reportern habe der Schauspieler aber nicht sprechen wollen. Nordkorea hatte zu den Jubiläumsfestlichkeiten Einladungen in alle Welt versandt. Doch es gab nur wenige prominente Gäste, unter ihnen der mauretanische Präsident Mohamed Ould Abdel Aziz und Schauspieler Gerard Depardieu, der unterhalb der Haupttribüne Platz nahm.
Feier zum 70. Jahrestag
Die Demokratische Volksrepublik Nordkorea, wie das Land offiziell heißt, war 1948 gegründet worden. Drei Jahre zuvor hatten die Sowjetunion und die USA am Ende des Zweiten Weltkriegs die koreanische Halbinsel aufgeteilt, der Korea-Krieg von 1950 bis 1953 zementierte diese Teilung zwischen Nord- und Südkorea.
Derartige Jahrestage werden in Nordkorea üblicherweise groß begangen, wie Evans Revere von der Washingtoner Denkfabrik Brookings Institution erläuterte. Solche Feierlichkeiten seien "auch Anlässe für den Führer, Erfolge und die nationale Macht zu zeigen und dafür Anerkennung zu bekommen".
Treffen mit Trump
Kim war im Juni in Singapur zu einem historischen Gipfel mit US-Präsident Donald Trump zusammen getroffen. Dabei stimmte er einer Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel zu. Genauere Definitionen, ein Zeitplan oder Kontrollmaßnahmen wurden allerdings nicht vereinbart.
Der Streit um das nordkoreanische Atomwaffen- und Raketenarsenal gilt als einer der gefährlichsten Konflikte der Welt. Seit Jahren versucht die internationale Gemeinschaft, die Führung in Pjöngjang zum Verzicht auf die atomare Aufrüstung zu bewegen.