Bereits zum zweiten Mal seit Anfang April ist in Montenegro ein Journalist der regierungskritischen Tageszeitung "Vijesti", an der der steirische Medienkonzern "Styria" beteiligt ist, angegriffen worden. Die Enthüllungsjournalistin Olivera Lakic wurde am Dienstagabend unweit ihres Wohnhauses in Podgorica von einem unbekannten Angreifer angeschossen. Die 49-jährige Journalistin ist mit einer Wunde im Unterschenkel ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Einige hundert Journalisten und Bürger haben sich am Mittwoch laut Medienberichten zu einer Protestkundgebung vor dem Regierungsgebäude in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica versammelt. Die Kundgebung wurde vom Verband der Berufsjournalisten Montenegros (DPNCG) organisiert. Den Anlass lieferte ein Angriff auf die Redakteurin der Tageszeitung "Vijesti" am Dienstagabend.

Lakic befinde sich nicht in Lebensgefahr, berichteten Medien in Podgorica am heutigen Mittwoch unter Berufung auf Krankenhausquellen. Schon Anfang April war in Bijelo Polje, in Nord-Montenegro, eine Bombe gegen das Wohnhaus eines anderen Mitarbeiters derselben Zeitung geworfen worden.

Wie Lakic in einem Gespräch mit dem Chefredakteur des Blattes, Mihailo Jovovic, erklärte, sei sie von einem unbekannten Mann angeschossen worden, der daraufhin zusammen mit zwei weiteren Personen geflüchtet sei.

Die Journalistin, die sich mit dem Zigarettenschmuggel und Organisierter Kriminalität befasst, ist vor sechs Jahren schon einmal angegriffen worden. Damals war sie mit einem Kopfschlag davon gekommen.