Kanzler Sebastian Kurz hat bei der Münchner Sicherheitskonferenz in einem bilateralen Gespräch mit Israels Premier Benjamin Netanjahu über eine Normalisierung der Beziehung zwischen beiden Ländern gesprochen. „Es war ein gutes Gespräch“, betonte Kurz im Anschluss an das Treffen im Konferenzhotel Bayerischer Hof. Er betonte noch einmal das klare Bekenntnis der Regierung zum Staat Israel, wie es auch mit Koalitionspartner FPÖ im Regierungsprogramm vereinbart wurde. Er habe schon als Außenminister auf gute Beziehung zu Israel gesetzt. „Wir haben vereinbart, die bilateralen Beziehungen zu stärken“, sagte Kurz. Dazu gehöre etwa die gegenseitige Unterstützung bei den Bewerbungen um einen Sitz im UN-Sicherheitsrat in den Vereinten Nationen. Netanjahu habe sich über den freiheitlichen Koalitionspartner erkundigt und Kurz habe ihm daraufhin erläutert, welche Schritte in der Regierung vereinbart worden seien. Israel warte auf Signale aus Wien und Kurz gehe davon aus, dass Österreich und Israel eine vollkommene Normalisierung zu Stande bringen.

Die Beziehung zwischen beiden war seit der Regierungsbildung angespannt. Die israelische Regierung hatte zunächst angekündigt, keine offiziellen Kontakte zur FPÖ zu pflegen. Im Dezember hieß es aus der Botschaft in Wien, es werde keinen „Umgang mit der neuen Regierung soll vom israelischen Außenministerium neu bewertet werden, bis dahin soll es nur Kontakte zu den Beamten in den Ministerien, in denen ein FPÖ-Minister an der Spitze steht", geben. Aus Protest gegen den Regierungseintritt der Freiheitlichen unter Jörg Haider hatte Israel von 2000 bis 2004 seinen Botschafter aus Wien abgezogen.