International ist Venezuelas umstrittener Präsident Nicolas Maduro isoliert, von Brüssel bis Buenos Aires hagelt es harsche Kritik an seinen Plänen für eine Verfassungsreform und für das harte Vorgehen gegen Demonstranten. Doch zumindest auf einen Bruder im Geiste ist Verlass: Boliviens sozialistischen Präsidenten Evo Morales.
"Wir beglückwünschen das venezolanische Volk für seine demokratische Teilnahme an der Wahl der Verfassungsgebenden Versammlung, schrieb Morales bei Twitter. Die Wahl garantiere die Einheit des Landes, "die Stimmabgabe ist stärker als die Kugeln". Seit Ausbruch der Unruhen im April starben bereits mehr als 120 Menschen. Maduro macht für die Toten die Opposition verantwortlich und preist die Reform der Verfassung als Friedensprojekt. Offiziellen Angaben zufolge beteiligten sich rund 41 Prozent an der Wahl der Mitglieder der Verfassungsgebenden Versammlung, die Opposition spricht von nur zwölf Prozent. Die Opposition wirft Maduro vor, das Land in eine Diktatur verwandeln zu wollen - anders als Morales es darstellt, hat die Wahl das Land noch mehr gespalten.
In Südamerika war Ecuador lange der zweite engere Verbündete, doch der neue Präsident Lenín Moreno ist auffallend still. Ansonsten gelten Kuba und Nicaragua noch als treue Genossen in Lateinamerika, international klammert sich Maduro an China, den Iran und Russland.