Der frühere Heimatschutzminister John Kelly ist als neuer Stabschef von US-Präsident Donald Trump vereidigt worden. Trump bezeichnete den Ex-General bei der Vereidigung am Montag in der Früh als "fantastische Führungspersönlichkeit". Er werde einen "spektakulären Job" machen, erklärte der Präsident. Nach internen Machtkämpfen und turbulenten Tagen versucht der Präsident mit Kellys Ernennung einen Neuanfang. Der 67-Jährige folgt auf den glücklosen Reince Priebus, der sich im Machtgefüge in der Regierungszentrale nicht durchsetzen konnte und am Freitag seinen Posten räumte. Es gibt aber Zweifel, ob Kelly ausreichend Erfahrung hat, um die Lage im Weißen Haus in den Griff zu kriegen. Vehement halten sich auch Spekulationen, wonach es zu einem weiteren Personalumbau kommen könnte.
Trump selbst wehrte sich am Montag in der Früh entschieden gegen den Eindruck, er bekomme die Turbulenzen im Weißen Haus nicht in den Griff. Er führte die Lage am Aktienmarkt und das wirtschaftliche Klima als Erfolge seiner Regierung an. Man habe die höchsten Werte an der Börse seit jeher, die Arbeitslosigkeit sei auf dem niedrigsten Stand seit 17 Jahren, die Grenzen seien sicher, schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter. Es gebe kein Chaos im Weißen Haus. Experten machen aber immer wieder geltend, dass wirtschaftliche Erfolge nur bedingt etwas mit Trumps Politik zu tun haben.
Beschimpfung durch Trump-Sprecher
Trump hatte Kellys Ernennung am Freitag auf Twitter verkündet. Damit war Priebus der große Verlierer der internen Differenzen. Der ehemalige Parteichef hatte als Vertreter des Establishments seit jeher einen schweren Stand im Weißen Haus. In der vergangenen Woche beschimpfte Trumps neuer Kommunikationschef Anthony Scaramucci ihn mit unflätigen Beleidigungen. Trump ließ Scaramucci gewähren und sprang Priebus nicht zur Seite. Damit war dieser endgültig öffentlich bloßgestellt.