Ein Mädchen aus Sachsen ist nach Angaben der Dresdner Staatsanwaltschaft unter den in der vergangenen Woche in der irakischen Stadt Mosul (Mossul) festgenommenen Anhängerinnen der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat". Die 16-jährige Linda W. sei identifiziert worden, teilte die Behörde am Samstag mit. Das Mädchen aus Pulsnitz bei Dresden werde von der deutschen Botschaft im Irak konsularisch betreut. Weitere Auskünfte wollte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht erteilen.
Die Schülerin war vor einem Jahr verschwunden, nachdem sie zum Islam konvertiert sein soll und offenbar über Internet-Chats mit IS-Anhängern in Kontakt stand. Medienberichten zufolge griffen irakische Einheiten mehrere ausländische Anhängerinnen des IS auf, die sich in einem Tunnelsystem in der Altstadt von Mosul versteckt haben sollen. Auch Waffen und Sprengstoffgürtel sollen dabei gefunden worden sein.
Nach Informationen des "Spiegel" sitzen im Irak vier deutsche Frauen in Haft, die sich in den vergangenen Jahren der IS-Miliz angeschlossen hatten und nach der Befreiung Mosuls gefasst wurden. Am Donnerstag hätten deutsche Diplomaten die Frauen in einem Gefängnis am Flughafen von Bagdad besuchen können, nach einer ersten Einschätzung gehe es ihnen den Umständen entsprechend gut. Eine der Deutschen habe marokkanische Wurzeln. Eine andere stamme offenbar aus Tschetschenien, habe aber einen deutschen Pass.
Vor rund zwei Wochen hatte die irakische Regierung nach monatelanger Großoffensive den vollständigen Sieg über die IS-Miliz im nordirakischen Mosul verkündet. Die Jihadisten hatten die Stadt 2014 überrannt und in den von ihnen eroberten Gebieten im Irak und in Syrien ein "Kalifat" ausgerufen.