In vielen Städten errichteten Regierungsgegner Straßenblockaden. Viele Geschäfte blieben geschlossen. Maduro sprach von minimalen Auswirkungen. Oppositionelle hätten die Zentrale des Staatsfernsehens angegriffen, seien aber von Soldaten und Arbeitern zurückgeschlagen worden. In einer Rede kündigte er an, die Anführer der Streiks einsperren zu lassen. "Ich habe die Gefangennahme aller faschistischen Terroristen angeordnet." Menschenrechtsgruppen zufolge wurden bis zum späten Nachmittag mehr als 170 Menschen festgenommen.

Maduros Gegner hatten zu dem Streik aufgerufen. Sie demonstrieren seit Monaten fast täglich. Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei kamen seit April fast 100 Menschen ums Leben. Der Präsident hat für den 30. Juli Wahlen zu einer verfassunggebenden Versammlung angesetzt, die nach Ansicht der Opposition die Macht des Präsidenten und seiner Sozialistischen Partei sichern soll.

Maduro wurde 2013 mit knapper Mehrheit zum Präsidenten gewählt. Seither schlitterte das ölreiche Land in eine schwere Wirtschaftskrise, verursacht auch durch den Einbruch des Ölpreises auf dem Weltmarkt. Bei der Parlamentswahl 2015 siegte die Opposition. Der Präsident ignoriert seitdem die Volksvertretung.

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