Südkorea hat Nordkorea mit Nachdruck aufgerufen, auf seinen Vorschlag für bilaterale Militärgespräche zu antworten. Die Gespräche könnten nicht - wie am Montag vorgeschlagen - am Freitag stattfinden, weil Nordkorea bisher keine Stellung dazu bezogen habe, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul mit. "Noch einmal drängen wir Nordkorea dazu, positiv auf unser Angebot einzugehen."
Warum Nordkorea zunächst schwieg, war unklar. Die offizielle Zeitung "Rodong Sinmun" hatte der Regierung in Seoul am Donnerstag erneut vorgehalten, an Sanktionen gegen Pjöngjang festzuhalten. Doch auf das Gesprächsangebot ging die Zeitung nicht ein.
Nach dem Wunsch Südkoreas soll es bei Gesprächen zwischen Militärs zunächst über den Abbau der Spannungen an der stark befestigten Grenze gehen. Entlang der vier Kilometer breiten Pufferzone zwischen beiden Ländern beschallen sich beide Seiten unter anderem gegenseitig mit Lautsprecher-Propaganda.
Auch auf den Vorschlag des südkoreanischen Rot-Kreuz-Verbands, über neue Treffen auseinandergerissener Familien zu reden, antwortete Nordkorea zunächst nicht. Zuletzt fanden Ende 2015 Gespräche beider Regierungen über einen Austausch statt, die jedoch ohne Ergebnis blieben.
Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist nach zwei Atomversuchen und zahlreichen Raketentests Nordkoreas seit Anfang des vergangenen Jahres sehr angespannt. Zuletzt hatte Nordkorea am 4. Juli trotz internationaler Sanktionen und Warnungen erstmals eine Interkontinentalrakete getestet.