Mehr als vier Jahre nach Beginn des NSU-Prozesses gegen mutmaßliche deutsche Rechtsterroristen sollen an diesem Mittwoch die Plädoyers beginnen. Das hat das Oberlandesgericht München am Dienstag bekanntgegeben.

Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe steht als drittes und einzig überlebendes Mitglied des "Nationalsozialistischen Untergrunds" wegen Mittäterschaft an zehn Morden seit Mai 2013 vor Gericht. Mit den beiden Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt hatte sie fast 14 Jahre im Untergrund gelebt. Die beiden Männer sollen während dieser Zeit zehn Menschen ermordet haben, neun aus rassistischen Motiven.

Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl hatte am Dienstag erklärt, dass als erste Partei die Bundesanwaltschaft vor dem Gericht in der bayerischen Landeshauptstadt plädieren soll. Bundesanwalt Herbert Diemer hatte mitgeteilt, er sei bereit. Das Plädoyer der Anklage werde schätzungsweise 22 Stunden dauern, hieß es.

Götzl sagte, nach der Bundesanwaltschaft erhielten die Nebenkläger das Wort für ihre Plädoyers, anschließend die Verteidiger. Das werde voraussichtlich aber erst nach der Sommerpause passieren. Letzter bisher geplanter Verhandlungstag davor ist der 1. August. Im August sind in Bayern Schulferien.