Nach zweitägiger Sperrung will die israelische Regierung am Sonntag den Zugang zum Tempelberg wieder freigeben. Gläubige und Touristen sollten dann wieder auf das für Muslime bedeutsame Areal in Jerusalem gelassen werden, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu am Samstagabend mit.
Mit der Sperrung des Tempelbergs hatten Israels Sicherheitsbehörden am Freitag auf einen Anschlag reagiert. Drei arabische Israelis hatten zwei israelische Polizisten erschossen und wurden daraufhin selbst von Sicherheitskräften getötet.
Es war das erste Mal seit dem Jahr 2000, dass die Freitagsgebete in der Al-Aksa-Moschee untersagt wurden. Für einige Stunden hatten die Behörden am Freitag auch den obersten muslimischen Würdenträger Jerusalems, Großmufti Mohammed Ahmad Hussein, festgenommen.
Auf dem Tempelberg befinden sich die Al-Aksa-Moschee und der Felsendom, zwei der heiligsten Stätten des Islam. Die Altstadt liegt in Ost-Jerusalem, das von Israel während des Sechs-Tage-Kriegs 1967 besetzt und später annektiert wurde. Am Fuß des Tempelbergs steht die Klagemauer, die heiligste Stätte des Judentums.