In der Türkei sind mehrere Menschenrechtsaktivisten festgenommen worden. Darunter ist auch die Direktorin der türkischen Sektion von Amnesty International, Idil Eser, wie die Organisation am Donnerstag in Berlin mitteilte. Amnesty forderte die unverzügliche Freilassung aller Festgenommenen. Unter den Inhaftierten ist demnach auch ein deutscher Staatsbürger.
Amnesty zufolge nahm die Polizei insgesamt zehn Aktivisten fest. Darunter seien neben Eser sieben weitere Vertreter von Menschenrechtsgruppen sowie zwei Ausbilder. Einer der Trainer ist laut Amnesty deutscher Staatsbürger. Die Festnahmen seien bei einer Schulung in einem Hotel in Istanbul erfolgt, hieß es.
Zwei Amnesty-Mitarbeiter seien am Mittwoch in der Früh auf der Istanbul vorgelagerten Insel Büyükada festgenommen worden, berichteten der türkische Menschenrechtsverein (IHD) und mehrere Medien übereinstimmend.
Die türkische Zeitung "Hürriyet" spricht sogar von insgesamt zwölf Festnahmen. Wohin die Menschenrechtler gebracht wurden und was ihnen vorgeworfen wird, ist nicht bekannt.
Amnesty-Generalsekretär Salil Shetty äußerte sich "beunruhigt und empört" über die Festnahmen. Der "Machtmissbrauch" durch die türkischen Behörden verdeutliche die prekäre Lage von Menschenrechtsaktivisten in dem Land, kritisierte er.