In der Flüchtlingskrise bringt Italien heute früh Vertreter von afrikanischen und europäischen Staaten an einen Tisch. Das Hauptankunftsland für Migranten in Europa will die Zusammenarbeit zwischen den Staaten im Bereich der Sicherheit stärken und für mehr Unterstützung werben.
Neben dem italienischen Außenminister Angelino Alfano werden der deutsche Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Roth, Vertreter der EU, der Vereinten Nationen und Libyens dabei sein. Teilnehmer werden auch aus Herkunfts- und Transitländern von Migranten wie Niger, Tunesien, Ägypten, Tschad, Äthiopien und Sudan erwartet. Auch aus EU-Staaten wie Spanien, Frankreich, Niederlande, Malta und Estland sollen Repräsentanten kommen. Österreich wird durch Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) vertreten.
Die Konferenz findet parallel zum heutigen EU-Innenministertreffen im estnischen Tallinn statt. Dort wird es vor allem um italienische Forderungen nach mehr Unterstützung in der Flüchtlingskrise gehen. Im laufenden Jahr erreichten mehr als 85.000 Menschen die Küsten des Landes, viele von ihnen sind Migranten aus armen Ländern in Afrika, die wenig Chancen auf eine Anerkennung als Flüchtling haben. Österreich wird durch Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) vertreten.
Italiens Innenminister Marco Minniti will in Tallinn darauf pochen, dass die anderen EU-Staaten seinem Land mehr Flüchtlinge abnehmen. Die Regierung in Rom droht damit, ihre Häfen für Rettungsschiffe zu sperren. Zudem will sie Hilfsorganisationen zur stärkeren Zusammenarbeit mit den italienischen Behörden zwingen.
Die Minister sollen auch über einen "Aktionsplan" der EU-Kommission zur Entlastung Italiens beraten, der unter anderem eine Stärkung der libyschen Küstenwache vorsieht.