Die Sicherheitskräfte in Saudi-Arabien haben nach eigenen Angaben eine "gewaltige Terrorverschwörung" aufgedeckt und einen Anschlag auf die Große Moschee in Mekka vereitelt. Dabei habe sich ein Terrorist selbst getötet. Zum Ausklang des islamischen Fastenmonats Ramadan versammeln sich gerade Millionen Gläubige in Mekka, dem zentralen Wallfahrtsort der Muslime.
Der vereitelte Anschlag auf die Moschee sei von drei Terrorzellen geplant worden, erklärte der Sprecher des Innenministeriums, Mansour al-Turki, am Samstag. Zwei der Gruppen hätten in Mekka und eine in der Nachbarstadt Jeddah ihre Basis gehabt. Fünf Verdächtige seien festgenommen worden und würden verhört, darunter eine Frau. Nähere Angaben zu den Tätern wollte Turki aus Ermittlungsgründen nicht machen.
Terrorist tötete sich mit Sprengsatz
Dem Ministerium zufolge konnten die Sicherheitskräfte einen der Attentäter in Mekka im Stadtbezirk Ajyad aufspüren. Der Mann habe sich in einem dreistöckigen Haus verschanzt und sich geweigert, sich zu ergeben. Er habe auf die Sicherheitskräfte geschossen und sich schließlich in die Luft gesprengt. Dabei sei das Gebäude eingestürzt. Bei der Explosion seien sechs Ausländer verletzt worden, hieß es. Zudem hätten fünf Angehörige der Sicherheitskräfte "leichte Verletzungen" erlitten.
Der Anschlag sollte dem Ministerium zufolge Freitagnacht während der Koranlesungen zum Ende des Ramadans erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt drängten sich die Gläubigen in der Großen Moschee. Insgesamt sollen am Freitag nach Meldungen der saudi-arabischen Nachrichtenagentur SPA insgesamt mehr als zwei Millionen Gläubige das Gotteshaus besucht haben. Im Zentrum des Gebäudekomplexes befindet sich die Schwarze Kaaba, in deren Richtung alle Muslime weltweit beten.