Der israelische Schriftsteller Amos Oz keine Alternative zu einem dauerhaften Frieden in der Nahostregion: Juden und Araber hätten gar keine andere Wahl, "als als unglückliche Familie eine Form von Koexistenz zu finden". Das erklärte Oz laut Vorabmeldung gegenüber der am morgigen Donnerstag erscheinenden "Zeit"-Beilage "Christ & Welt".
Als Vorbild sieht er dafür die Entwicklung des deutsch-französischen Verhältnisses nach dem Zweiten Weltkrieg: "Dass Deutschland und Frankreich, einstmals Erbfeinde, zu engen Partnern in Europa werden, hätte vor 70 Jahren niemand für möglich gehalten." Es müsse auch nicht sofort ein freundschaftliches Verhältnis entstehen, jedoch könne aus einer friedlichen Nachbarschaft längerfristig eine solche Freundschaft entstehen.
Der 1939 in Jerusalem geborene Amos Oz ist einer der bedeutendsten Schriftsteller Israels und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Seit 1987 lehrt er hebräische Literatur an der Ben-Gurion-Universität des Negev. Er gilt als einer der prominentesten israelischen Befürworter einer Zwei-Staaten-Lösung.