Beim Kurzmitteilungsdienst Twitter und in anderen Medien hat Donald Trump Rätseln mit seiner mysteriösen Wortschöpfung "covfefe" ausgelöst. Jetzt soll ein gleichnamiges Gesetz das Archivieren seiner Twitter-Botschaften regeln. Der demokratische Abgeordnete Mike Quigley, bei dem "covfefe" für "Communications Over Various Feeds Electronically for Engagement" steht, brachte den Entwurf am Montag ein.
Quigley, demokratischer Senator aus Illinois, will so den Buchstabensalat, über den seither die Welt rätselt, offenbar zumindest einem Nutzen zuführen. Mit dem Gesetz, dessen Name unter grammatikalischen Verrenkungen sich in etwa mit: "Kommunikation über verschiedene Kanäle elektronisch zum Dialog" übersetzen lässt, wolle er Trumps "ungefilterter" und "häufiger" Nutzung des persönlichen Twitter-Kontos zur offiziellen Kommunikation Rechnung tragen, begründete Quigley sein Vorhaben.
Schließlich sei diese Art der Kommunikation eines US-Präsidenten in der Geschichte beispiellos. Das Gesetz solle regeln, dass künftig auch alle digitalen Botschaften des Staatschefs in sozialen Netzwerken archiviert werden müssen, so wie es bereits mit anderen präsidialen Verlautbarungen geschehe.
Trump müsse für seine Tweets, die oftmals "plötzliche Erklärungen" beinhalteten, künftig verantwortlich gemacht werden können, erklärte Quigley. Dazu sollten sowohl die Botschaften, die unter dem Account @realDonaldTrump liefen, als auch die vom offiziellen Konto @POTUS verschickten Mitteilungen archiviert werden. Wie im "covfefe"-Fall löscht Trump immer wieder Nachrichten mit Tippfehlern.
Mit dem Wort "covfefe" in einem Tweet vom 31. Mai hatte Trump erst für Verwirrung und kurz darauf für Spott im Netz gesorgt. "Despite the constant negative press covfefe" (Trotz der anhaltend negativen Presse covfefe), hatte der 70-Jährige damals kurz nach Mitternacht geschrieben.
In seriösen Beiträgen wurde unter anderem gemutmaßt, dass er möglicherweise "coverage" (Berichterstattung) habe schreiben wollen, sich aber vertippt habe. Für Aufklärung sorgte Trump bisher nicht. Sein Sprecher Sean Spicer heizte die Spekulationen eher noch an, als er sagte: "Der Präsident und eine kleine Gruppe von Menschen wissen genau, was er sagen wollte."