Im Kampf gegen illegale Migration stößt der EU-Marineeinsatz zur Ausbildung von libyschen Küstenschutzkräften auf Probleme. Die Europäer warteten seit Wochen vergeblich darauf, dass die libysche Regierung weitere Kandidaten nominiere, die für die Küstenwache des Krisenlandes ausgebildet werden sollten, berichtet die "Welt" (Freitag) unter Berufung auf EU-Diplomaten.
Geplant sei das Training von 255 Rekruten in Italien und von 34 Rekruten in Spanien. "Die Verzögerungen sind so substanziell, dass die Zeit nicht mehr ausreicht, die Ausbildungseinheiten bis zum Ende des bestehenden Mandats am 27. Juli dieses Jahres durchzuführen", sagte ein hochrangiger EU-Diplomat. Das Thema war zuletzt auch Gegenstand von Beratungen der zuständigen EU-Botschafter im Politischen und Sicherheitspolitischen Komitee (PSK), wie die Zeitung schreibt.
Bei den Beratungen im PSK wurde mit Verweis auf Angaben libyscher Behörden als ein wichtiger Grund für die Verzögerungen genannt, es gebe zwischen den EU-Mitgliedstaaten bisher noch keine Einigung über die Höhe der Tagespauschalen für die Rekruten. Außerdem sei es schwierig, ausreichend geeignete und verlässliche Kandidaten zu finden.