Vor der angekündigten Großoffensive auf Raqqa (Rakka), der syrischen Hochburg der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), sind rund 200.000 Menschen geflohen. 92.000 von ihnen seien in Lagern untergebracht, sagte ein Sprecher der Internationalen Militärkoalition gegen den IS am Donnerstag.

Die von den USA angeführte Koalition unterstützt seit dem vergangenen November die arabisch-kurdische Rebellenallianz Syrische Demokratische Kräfte (SDF) bei ihrem Bemühen, Raqqa einzunehmen. Laut einem Sprecher forderten die Rebellen vor dem Sturm auf Raqqa alle Einwohner zum Verlassen der Stadt auf.

Auch nach Angaben der Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) fliehen immer mehr Syrer aus Raqqa. Derzeit kämen täglich 800 Menschen im 30 Kilometer nördlich gelegenen Flüchtlingslager Ain Issa an. Die humanitäre Lage dort sei schwierig.

Die Zahl der Toten seit dem Beginn des bewaffneten Konflikts in Syrien im März 2011 wird auf mehr als 320.000 geschätzt. Bisherige Gesprächsrunden in Genf und im kasachischen Astana über eine Beendigung des Krieges brachten kaum Fortschritte.