Vor der libyschen Küste sind mehr als tausend Bootsflüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet worden. Wie die Hilfsorganisationen SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen mitteilten, wurden die Flüchtlinge in der Nacht zum Sonntag von mehreren Schlauch- und Holzbooten geborgen.
Für eine junge Frau kam jedoch jede Hilfe zu spät. Sie wurde nach Angaben von SOS Mediterranee bewusstlos auf einem Schlauchboot gefunden und später auf dem Rettungsschiff "Aquarius" für tot erklärt. Die "Aquarius", die von den beiden Hilfsorganisationen zusammen betrieben wird, brachte den Angaben zufolge bei einem sechsstündigen Rettungseinsatz insgesamt 645 Flüchtlinge in Sicherheit. Ein zweites Schiff von Ärzte ohne Grenzen, die erst vor wenigen Tagen in Malta gestartete "Prudence", nahm nach Angaben der Hilfsorganisation bei ihrem ersten Einsatz weitere 412 Menschen auf.
Im Mittelmeer kentern immer wieder behelfsmäßige Flüchtlingsboote. Binnen einer Woche wurden mehr als 6.000 Menschen aufgegriffen, die mit Schiffen die Überfahrt von Afrika Richtung Europa versuchten. Seit Jahresbeginn gelangten auf diese Weise bereits mehr als 22.000 Menschen nach Italien.