Der durch dubiose Zahlungen aus der Ukraine belastete frühere Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump, Paul Manafort, hat nach Einschätzung eines ukrainischen Abgeordneten getarnte Gelder von dem früheren Staatschef Viktor Janukowitsch erhalten.
Der Parlamentarier Sergej Leschtschenko sagte, Manafort habe im Oktober 2009 über Umwege 750.000 Dollar (heute knapp 695.000 Euro) erhalten. Leschtschenko präsentierte in Kiew die Ergebnisse einer Untersuchung zu den Verbindungen zwischen Manafort und dem prorussischen Ex-Staatschef Janukowitsch.
Dem Parlamentarier zufolge wanderte das Geld über das Konto einer Offshore-Gesellschaft namens Neocom Systems Limited in Kirgistan zu Manaforts Bank im US-Bundesstaat Virginia. Offiziell wurde die Zahlung als Lieferung von 501 Computern deklariert.
Trump hatte sich im August von seinem Wahlkampfmanager getrennt. Zuvor war dieser wegen der mutmaßlichen Zahlungen ins Zwielicht geraten. So berichtete die „New York Times“ Einzelheiten darüber, dass Manafort jahrelang für den Kreml-Verbündeten Janukowitsch arbeitete und dafür möglicherweise Millionenbeträge kassierte.
Auch die Beziehungen zwischen der neuen US-Regierung und Russland stehen weiter auf dem Prüfstand. Die US-Geheimdienste tragen derzeit im Kongress ihre Erkenntnisse darüber vor, wie Russland 2016 versucht haben soll, Einfluss auf die politische Stimmung in den USA zu nehmen. Der Kreml kritisierte die Nachforschungen als „schädlich“ für die Beziehungen.