Der von US-Präsident Donald Trump als Richter am Obersten Gericht nominierte Neil Gorsuch muss heute dem Senat Rede und Antwort stehen. Im hundertköpfigen Senat haben die Republikaner eine Mehrheit von 52 Stimmen.

Gorsuch gilt als brillanter Jurist mit klar konservativen Haltungen. Als wollte er seine Unabhängigkeit von Donald Trump demonstrieren, kritisierte er kurz nach seiner Nominierung die Juristenschelte des Präsidenten im Streit um den Einreisebann kritisiert. Gorsuch nannte Trumps Kritik in dem Gespräch "demoralisierend" und "entmutigend".

Warum der Supreme Court so wichtig ist

Die Besetzungen des Supreme Court dadurch, dass die Richter auf Lebenszeit ernannt werden - Gorsuch, der jüngste Kandidat für das Gericht seit einem Vierteljahrhundert, wird den Posten möglicherweise jahrzehntelang innehaben. Seit dem Tod des konservativen Richters Antonin Scalia im vergangenen Februar herrscht im Gericht ein Patt, da die Republikaner im Senat eine Neubesetzung des Postens unter dem damaligen demokratischen US-Präsidenten Barack Obama blockierten.

Von den acht Richterposten sind vier von eher konservativen und vier von eher liberalen Richtern besetzt. In den kommenden Jahren könnte sich die Balance noch weiter zu den Konservativen verschieben, da mehrere liberale Richter schon sehr alt sind. Richterin Ruth Bader Ginsburg etwa ist 83. Trump forderte sie im Juli zum Rücktritt auf, nachdem sie ihn einen "Faker", also einen Täuscher, genannt hatte. Anthony Kennedy ist 80 und Stephen Breyer 78 Jahre alt. Kennedy zählt zwar zum konservativen Flügel des Gerichts, er war in der Vergangenheit aber oft das Zünglein an der Waage zugunsten der Liberalen und stimmte etwa im Juni 2016 mit seinen liberalen Kollegen für die Abschaffung von Abtreibungshindernissen in Texas.