Die katholisch-republikanische Sinn-Fein-Partei in Nordirland hat eine Volksabstimmung über die Vereinigung mit der Republik Irland gefordert. Die britische Regierung führe Nordirland "gegen den Willen des Volkes" aus der EU, begründete die nordirische Sinn-Fein-Chefin Michelle O'Neill den Vorstoß.
Der Brexit sei eine Katastrophe für Nordirland und die Republik Irland und werde zu einer befestigten Grenze zwischen den beiden Teilen der Insel führen, warnte O'Neill.
Die Nordiren hatten beim Brexit-Referendum im vergangenen Jahr mehrheitlich gegen einen EU-Austritt gestimmt. Sie wurden aber von einer Brexit-Mehrheit in England und Wales überstimmt.
Handfeste Regierungskrise
Nordirland steckt mitten in einer handfesten Regierungskrise, für die es auch nach Neuwahlen Anfang keine Lösung in Sicht ist. Für Sinn Fein waren die Neuwahlen aber ein großer Erfolg. Es gelang ihr, den Abstand zur protestantisch-unionistischen DUP (Democratic Unionist Party) auf nur einen Sitz in Nationalversammlung zu verkürzen.
Die Forderung kam nur kurz nachdem die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon am Montag ein erneutes Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien angekündigt hatte.