Der türkische Europaminister hat sich einem Medienbericht zufolge für eine Überprüfung des Flüchtlingsabkommens mit der Europäischen Union ausgesprochen. Die staatliche Agentur Anadolu zitierte Minister Ömer Celik am Montag mit den Worten, jener Teil des Abkommens, der die Landpassage von Flüchtlingen betreffe, sollte überdacht werden.

Die Türkei und mehrere EU-Staaten streiten sich über Auftritte türkischer Politiker in Europa vor dem Präsidentschaftsreferendum.

Das türkische Kabinett beriet am Montag über mögliche Sanktionen gegen die Niederlande. Nach Anfeindungen aus Ankara hatten die Niederlande am Wochenende Auftritte des türkischen Außenministers Mevlüt Cavusoglu und der Familienministerin Fatma Betül Sayan Kaya in Rotterdam verhindert.

Celik beschuldigte die Niederlande "neofaschistischer Praktiken". Die niederländische Regierung habe ein "Verbrechen" begangen und gegen die Menschenrechtskonvention verstoßen. "Hier fällt allen Demokraten, Fortschrittlichen und Liberalen Europas eine große Aufgabe zu. Sie müssen ihre Stimme vor allem gegenüber diesen neofaschistischen Praktiken in Holland erheben."