Der französische Ex-Premierminister Alain Juppe hat eine Präsidentschaftskandidatur endgültig abgelehnt. Er stehe nicht als Ersatz für den unter massiven Druck geratenen konservativen Kandidaten Francois Fillon zur Verfügung, sagte der Bürgermeister von Bordeaux am Montag. "Für mich ist es zu spät."

Fillon hatte sich in der Vorwahl der konservativen Republikaner im November klar gegen Sarkozy und Juppe durchgesetzt. Der 63-Jährige ist durch eine Scheinbeschäftigungsaffäre um seine Ehefrau aber massiv unter Druck geraten: Die Justiz ermittelt, zahlreiche Parteifreunde haben sich von ihm abgewandt, in Umfragen ist er abgestürzt.

Zahlreiche Konservative wollten nun, dass Juppe die Präsidentschaftskandidatur übernimmt, um eine drohende Niederlage bei der Wahl am 23. April und 7. Mai abzuwenden. Fillon gab sich unterdessen am Sonntag bei einer Kundgebung vor zehntausenden Anhängern in Paris kämpferisch. Auf seine Kandidatur will er nicht verzichten - und die Konservativen können sie ihm nicht entziehen.

In Umfragen liegt Fillon derzeit nur noch auf dem dritten Platz und würde es damit nicht in die Stichwahl schaffen. Dort würde es nach jetzigem Stand zum Duell zwischen der rechtsextremen Front-National-Chefin Marine Le Pen und dem parteilosen Mitte-Kandidaten Emmanuel Macron kommen, das Macron gewinnen dürfte.