In Frankreich wächst in der Scheinbeschäftigungsaffäre der Druck auf den Präsidentschaftskandidat der Konservativen, Francois Fillon. In einer Umfrage für die Wochenzeitung "Journal du Dimanche" forderten 71 Prozent der Franzosen einen Verzicht Fillons auf die Kandidatur. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als vor zwei Wochen.

Zugleich schwindet sein Rückhalt bei den konservativen Wählern: Nur noch 53 Prozent wollen für Fillon stimmen, 17 Prozentpunkte weniger als Mitte Februar. Fillon will am Sonntag bei einer Großkundgebung in Paris zu seinen Anhängern sprechen. Die Spitzen der französischen Konservativen haben für Montag ein Treffen angesetzt, um über das weitere Vorgehen zu beraten.

Kampf "bis zum Ende"

Penelope Fillon hat ihrem Mann in ihrem ersten Interview seit Bekanntwerden der Affäre Ende Jänner indes den Rücken gestärkt. Sie habe ihm geraten, "bis zum Ende" weiterzumachen, sagte Penelope Fillon dem "Journal du Dimanche". Letztlich müsse dies jedoch ihr Mann entscheiden.

Fillon bezeichnete ihren Mann als den einzig richtigen Kandidaten. "Nur er kann Präsident sein. In der Lage zu sein, das auszuhalten, ist ein Zeichen bemerkenswerten Mutes", sagte sie. Ihr Mann sei der "einzige Kandidat" mit "der Erfahrung, der Vision, dem Plan und der notwendigen Entschlossenheit, um Frankreich zu führen".

Zugleich sagte Fillon, sie habe für ihren Mann "sehr verschiedene Aufgaben" erledigt. Sie habe über ihren Anwalt den Ermittlern "Dokumente" übergeben, die das belegen würden. Darunter seien Notizen und Mailwechsel mit anderen Mitarbeitern ihres Mannes.

Die Präsidentschaftswahl findet am 23. April statt. Umfragen zufolge wird Fillon es nicht in die Stichwahl am 7. Mai schaffen. Am Sonntag will er in Paris eine Wahlkampfveranstaltung abhalten, um zu demonstrieren, dass er in der Bevölkerung noch eine breite Unterstützung genießt.